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30. Januar 2023, 19 Uhr: Wie kann man von der Shoah erzählen? Włodek Goldkorn im Gespräch mit Stefano Vastano. Stiftung Neue Synagoge Berlin, Oranienburger Str. 28-30, 10117 Berlin

Der in Italien lebende Journalist und Autor Wlodek Goldkorn setzt sich in seinen beiden Büchern Il bambino nella neve und L‘asino del Messia mit der eigenen Vergangenheit auseinander. Den Büchern liegen Themen zugrunde, mit denen sich das Gespräch vor allem befassen wird: Wie kann man von der Shoah erzählen? Mit welchen künstlerischen und literarischen Sprachen soll die Erinnerung lebendig werden? Außerdem wird über Fragen des Entstehens neuer Formen des Antisemitismus diskutiert.

In Das Kind im Schnee erzählt er die Geschichte eines Jungen, der in Polen in einer jiddisch sprechenden kommunistischen jüdischen Familie aufwächst, inmitten der Geister von in Auschwitz ermordeten Verwandten und dem Versuch, dennoch ein anständiges und vielleicht glückliches Leben zu führen. In Der Esel des Messias geht es vordergründig um das Israel der späten 1960er und frühen 1970er Jahre; tatsächlich ist der Roman eine Reflexion darüber, wie das imaginäre europäische Zentrum mit seinen Wäldern und Legenden in die Wüste verlegt wurde, einen Ort der Fantasie und Einsamkeit.